Der
Name verrät auch schon die Entstehungsgeschichte: der
Vorgängerversion Princeton wurden einfach “Reverb”-
und “Vibrato”-Effekt implementiert, und der Fender Princeton
Reverb war geboren.
In
den 70ern kam dann die Deluxe-Variante auf den Markt.
Diese wurde nun mit 2 6v6-Röhren ausgestattet und lieferte
22 Watt Leistung. Das ist immer noch nicht viel, aber
im Vergleich zum Vorgänger immerhin eine Steigerung
um fast 30%. Die geringe Wattleistung ist aber zumindest
beim Princeton Reverb kein direkter Nachteil. Eher im
Gegenteil, die geringe Leistung läßt den Verstärker
früh in die Endstufensättigung gleiten, in welcher sich
alle Sounds rauer und zugleich voller und satter anhören.
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Diese frühe Endstufensättigung ist es auch, die den
Reverb zum Kultobjekt aufsteigen ließ. Vor allem Studiogitarristen
erfreuten sich dieses kleinen Werkzeuges. Die Firma
Fender realisierte Ende der 60er Jahre noch nicht, das
ihre Verstärker wegen eben jener Verzerrung durch die
Sättigung so erfolgreich waren. Man wollte eher glasklare
Sounds erreichen. Als Folge davon bewarb die Firma ihre
neuen Verstärker ohne eben diesen Effekt auch damit,
nicht mehr so früh in die Sättigungsphase zu kommen.
Die Absatzzahlen waren aus heutiger Sicht erwartungsgemäß
gering. Man kann heute nur noch erahnen, wie überrascht
Leo Fender war, als ihm einige seiner Kunden mitteilten,
sie würden Fender-Amps
nur wegen der starken Verzerrung nutzen. Die Princeton-Reihe
war und ist der Vorreiter der Nutzung dieses Effektes.
Die Basisausstattung jedes Reverbs, wie eigentlich auch
der meisten anderen Fenderamps der sog. “Silver Aera”,
besteht aus 2 unabhängigen Kanälen. Diese heißen “Normal”
und “Vibrato”. Dazu gibt es einen Hall-Effekt (“Reverb”)
und einen Tremolo-Regler, der fälschlicherweise “Vibrato”
genannt wurde. Beide Kanäle haben separate Bass- und
Höhenregler. Regler für Mittentöne als auch Brightschalter
sind nur bei teureren Verstärkern zu finden, z.B. bei
der Deluxe-Version des Reverb. In der „Silverface Aera“
der 70er wurden die Princetonmodelle einigen technischen
Veränderungen unterzogen. So erhielt der Deluxe Reverb
einen Pull-Schalter für Boost. Eine Besonderheit, die
jede Generation des Reverb gleichermaßen besitzt ist
der einzelne 12“-Lautsprecher. Dieser ist aufgrund der
geringen Leistung auch ausreichend, und er gibt dem
Gehäuse eine sehr angenehme Größe. Das Gehäuse ist klein
und die leichteste Version nur "schlanke"
12kg schwer. Für Musiker, die viel unterwegs sind und
auch oft Jamsessions absolvieren, ist die Princeton-Serie
also ideal.
Der
Princeton ist einer der Grundpfeiler des Erfolges der
Firma Fender, gerade in den Anfangsjahren der Firmengeschichte
machte diese Serie einen hohen Anteil des Firmenumsatzes
aus. Insbesondere unter Studiomusikern
war und ist der Princton Reverb eine Institution. Die
gerade erst neu aufgelegte Version mit Jensen-Lautsprechern
und den gewohnten Vorteilen wird den Vorgängern auch
gerecht. So wird die Geschichte des Reverb noch lange
nicht dem Ende entgegen sehen müssen.
Kai
Kappauf
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